Katzenhilfe Neuwied e.V.

 
 

Warum man seine Katze kastrieren lassen sollte

Vermehrungsfreude sorgt für viel Leid

Von , letzte Aktualisierung am 31.08.2023 um 22:18 Uhr

Katzenhilfe Neuwied e.V.
Publisher: Katzenhilfe Neuwied e.V.
Ungeplanter Nachwuchs landet oft im Tierheim
Ungeplanter Nachwuchs landet oft im Tierheim - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.
Josy lebte in einer verwilderten Katzenkolonie
Josy lebte in einer verwilderten Katzenkolonie - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Mogli ist vier und ein bildschöner, überaus liebenswerter Kater. Bevor er zur Katzenhilfe kam, verbrachte er ein Jahr lang in einem einzigen Zimmer - weil er ständig Krach mit den anderen Katzen seiner Besitzer hatte. Irgendwann war klar: So geht´s nicht weiter – Mogli verlor sein Zuhause. Genau wie Tiger. Der dreibeinige Kater durfte zwar raus, lebte aber ebenfalls im Dauerkrieg mit seinen vierbeinigen Mitbewohnern. Nun wartet er bei der Katzenhilfe auf Menschen, die ihm eine neue Chance geben.  

Was Tiger und Mogli gemeinsam haben: Beide Kater waren unkastriert. Und: Ihre Menschen hielten es nicht für möglich, dass genau das der Grund für monatelange, zermürbende Probleme war. Aber: Gerade unkastrierte Kater sehen in Artgenossen häufig nur noch Konkurrenten, werden hochaggressiv und verteidigen ihr Revier im wahren Wortsinn mit Zähnen und Klauen. Übrigens auch gegen kastrierte weibliche Tiere. Und auch Menschen geraten sich häufig in die Haare, wenn Nachbars Rambo die eigene, friedliebende Katze regelmäßig tierarztreif beißt. 

Neo war halbtot als man ihn auf einem Rastplatz an der Autobahn fand.
Neo war halbtot als man ihn auf einem Rastplatz an der Autobahn fand. - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Besonders nahe gehen uns allerdings weibliche Tiere, die unkastriert in reiner Wohnungshaltung leben müssen. Wenn sie rollig werden und nicht ihrer Natur entsprechend nach draußen dürfen, werden sie nämlich regelrecht verrückt. Manche fressen wochenlang nichts und jammern den ganzen Tag. Vor allem aber kommt es früher oder später fast immer zu Entzündungen der Gebärmutter, an denen die Tiere sterben, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Bei uns landen regelmäßig solche Tiere und nicht alle können wir retten. Übrigens sind unkastrierte Kater in Wohnungshaltung eher ein Problem für ihre zwei- und vierbeinigen Mitbewohner, denn sie werden nicht nur aggressiv, sondern markieren auch alles mit ihrem wahrlich „atemberaubenden“ Drüsensekret.

Zum Glück gibt es in Neuwied mittlerweile eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Freigänger – an die sich aber leider nicht jeder hält. Manche Tierfreunde halten es sogar für grausam, ihre Lieblinge kastrieren zu lassen. Doch unsere Hauskatzen sind nun mal nicht mit einer echten Wildkatze vergleichbar, die einmal im Jahr zwei Junge bekommt. Hauskatzen – auch und gerade, wenn sie auf sich allein gestellt und verwildert sind – werfen zwei- bis dreimal im Jahr bis zu sieben Katzenkinder. Und diese Kinder sind mit wenigen Monaten selbst auch geschlechtsreif. Eine unkontrollierte Vermehrung dieser Tiere ist schon rein zahlenmäßig unverantwortlich.“

Wildlingsmädchen Dreamy will nichts von Menschen wissen.
Wildlingsmädchen Dreamy will nichts von Menschen wissen. - © Copyright: Doris Litz, Bild wurde nachbearbeitet.

Aber diese Vermehrungsfreude verursacht auch unendliches Leid für die Tiere selbst, weil die meisten am Ende keiner haben will. Sie werden ausgesetzt und sich selbst überlassen. Unzählige Katzenbabys sterben nach wenigen Wochen einen jämmerlichen Tod und auch die Lebenserwartung erwachsener Tiere, um die sich niemand kümmert, liegt bei wenigen Jahren, weil sich Krankheiten rasant ausbreiten oder die tägliche Nahrungsbeschaffung große Risiken mit sich bringt. Wenn diese Tiere Glück haben, landen sie bei uns oder einem anderen Tierschutzverein. Doch auch wir Tierschützer kommen finanziell und personell an ihre Grenzen.“ 

Eines unserer wichtigsten Ziele ist deshalb die Förderung der Kastration von Katzen in unserer Region. Auch beim „Tag der Vereine“ am Samstag, 30. September, zwischen 11 und 17 Uhr auf dem Neuwieder Luisenplatz wollen wir über diesen wichtigen Aspekt unserer Arbeit informieren. Katzenbesitzerinnen und -besitzer, die sich an diesem Tag an unserem Stand für eine Kastration ihrer Tiere anmelden, bekommen später beim Tierarzt den Kennzeichnungs-Chip kostenlos dazu. Außerdem helfen wir in Notlagen mit einem Zuschuss. Wir freuen uns über Ihren Besuch!   

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