Liebe Freundinnen und Freunde der Katzenhilfe Neuwied.
Das Jahr geht zu Ende und bei vielen Menschen will sich – womöglich zum ersten Mal – keine rechte Weihnachtsstimmung einstellen. War es im letzten Jahr ein Krieg ganz dicht vor unserer Haustür, der uns in ungläubigem Entsetzen innehalten ließ, so scheint derzeit die ganze Welt zu explodieren. Nichts scheint sicher, alles möglich. Aber auch die mehr oder weniger kleinen Beschwernisse, die das Leben (und manchmal auch die Politik) uns derzeit zumutet, stellen zunehmend infrage, was wir bislang für selbstverständlich hielten. Nach den Krisen, denen wir in jüngster Vergangenheit bereits standhalten mussten, scheint die neuerliche Belastung für viele Menschen einfach zu viel.
Und wer wollte bestreiten, dass die Zeiten seit langem nicht mehr so bedrohlich erschienen wie gerade jetzt? Was nutzt es uns, dass Weihnachten die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit sein sollte. Des Innehaltens und der Hoffnung. Woher nehmen wir diese Hoffnung, wenn so wenig von uns selbst beeinflussbar ist?
Was zweifellos hilft, ist das Leben im Hier und Jetzt. Denn so bedrohlich manche Zukunftszenarien erscheinen: Es sind „nur“ Möglichkeiten – die möglicherweise nie eintreten werden. Sie im Auge zu behalten, Vorkehrungen zu treffen wo es geht, vorbereitet zu sein, all das ist wichtig. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass wir heute leben und dass es wenig Sinn macht, wenn die Sorgen um eine nicht feststehende Zukunft dieses Heute übermäßig belasten.
Das Schlimmste an der Angst ist nun einmal die Angst selbst. Denn für denjenigen, der in Angst erstarrt, tritt das Schlimmste auf jeden Fall ein – auch wenn es in Wirklichkeit gar nicht wahr wird. Deshalb ist unser bester Rat: Tun Sie, was in Ihrer Macht steht, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, und akzeptieren Sie, dass mehr nicht möglich ist. Dazu ein bekannter, aber dennoch überaus wahrer und weiser Sinnspuch:
Gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Den Gleichmut, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Und die Weisheit, das eine vom andern unterscheiden zu können.
Natürlich ist all das für uns Katzenhilfe-Leute ein wenig leichter als für andere, denn wir haben unsere Tiere, die uns brauchen und immer wieder erden. Die uns helfen, das Notwendige jetzt zu tun und die Schrecken der Welt wenigsten vorübergehend zu vergessen. Unsere „Arbeit für die Katz´“ gibt uns Sinn, jetzt und immer. Egal, was kommt. Das ist es wohl, was die vielen völlig unterschiedlichen Menschen verbindet, die uns tagtäglich helfen, diese gewaltige Aufgabe zu meistern. Die Arbeiten, die wir zu vergeben haben, sind nicht immer schön – wer macht schon gern pausenlos Katzentoiletten sauber? Aber sie machen die, die ihre Freizeit freiwillig für im Stich gelassene Vierbeiner opfern, glücklich. Und Glücklichsein war schon immer die beste Medizin gegen Angst.
Für uns ist die Weihnachtszeit ein willkommener Anlass, all jenen aus tiefstem Herzen zu danken, die uns in so vielfältiger Weise unterstützen – sei es durch Geld, Anteilnahme oder Arbeitskraft. Ohne Sie, ohne euch könnte die Katzenhilfe nicht existieren. Deshalb: Danke! Bleibt uns treu, denn wir und unsere Miezen brauchen euch.
Nun wünschen wir Ihnen allen eine wundervolle Weihnachtszeit, in der Sie sämtliche Sorgen zumindest für eine Weile vergessen können. Und sollte dies mal nicht gelingen, vereinbaren Sie doch mit uns einen Termin, zu dem Sie sich in eines unserer Katzenzimmer setzen und selbst spüren können, warum das Leben trotz allem sinnvoll und schön ist.
Ihr Vorstand der Katzenhilfe Neuwied.
